Hotelzug auf der Weserbrücke - Idee & Konzept

Zielvorstellung

Derzeit betreibt die Kulturbahnhof Bodenwerder GmbH eine Vermietung von großen Handhebeldraisinen auf dem ca. 5km langen Streckenabschnitt zwischen



Buchhagen/Gasthof Mittendorf und Zementwerk Dielmissen

Mit den derzeit 5 Handhebeldraisinen bedienen wir derzeit relativ konstant ca. 4500 Gäste im Jahr. An der Endstation im Zementwerk Dielmissen wird ein Beiprogramm angeboten, bestehend aus Bogenschießen, Spaßfahrrad fahren, Colakisten stapeln und Steilwand klettern. Daneben gibt es einfache gastronomische Angebote wie Kaffee und Kuchen oder Grillen am Schwenkgrill. Dieses Angebot hat sich in dieser Form seit 2005 etabliert und die Gästezahlen waren in den letzten Jahren weitgehend stabil.

Um neue Gäste nach Bodenwerder zu locken, bedarf es neuer Ideen und neuer Angebote für neue Zielgruppen. Daher möchte die Kulturbahnhof Bodenwerder GmbH die Aktivitäten auf den Teilabschnitt der Bahnstrecke Kemnade bis Hehlen ausweiten und diesen mit kleineren Draisinentypen befahren. Damit entsteht das Angebot einer neuen Tour ab Start Bodenwerder/Schwarzer Weg per Kleindraisine nach Hehlen (3,5km = 30min) und per Wasserfahrrad zurück über die Weser (5km = 30min stromab bzw. 120min stromauf) nach Bodenwerder.



Natürlich funktioniert dies in beiden Richtungen und es könnte noch eine Ergänzung um Konferenzradfahrten durch die Innenstadt ergänzt werden, Besuch der Rodelbahn und des Münchhausenmuseums inklusive...


Bauvorhaben "Hotelzug auf der Weserbrücke"




Natürlich muss die Brücke zunächst absturzsicher hergerichtet werden. Insbesondere neue Trittgitter, zusätzliche Sicherheitsgeländer und ein höhergelegter Durchgangsweg ohne Querstreben mit Stolpergefahr wären nötig.

Zur Straße "Schwarzer Weg" soll neben dem Gleis eine kurze Treppe hingeführt werden, um einen Zugang zu der Lok (und damit zur Draisinenvermietung) zu schaffen. Der Zugang soll auch gleichzeitig eine Tür zur Absperrung haben, wenn der Betrieb geschlossen ist.
Auf dem etwa 100m langen Brückenvorbau sollen die Kleindraisinen platziert werden. Die Zuwegungen können noch mit Sitzgelegenheiten und Picknicktischen aufgewertet werden.


Lok mit Tender (Umbau eines 14m Waggons)

Ankunftsort, Vermietstation, Büro
Tanzraum (im Kessel), Aussichtplatzform für Gäste (Lokführerstand und Tender) und Mitarbeitersozialräume (darunter)


Bilder dazu:





Speisewagen (14m Waggon)

Obere Etage: Speisewagen mit aufklappbaren Dach als Freiluftterrasse und Aufstiegsmöglichkeit auf den Kletterparcours der Brücke
Untere Etage: Speisewaggon mit Buffetttischen und 40 Sitzplätzen
Standort: direkt VOR dem Brückenbogen, mit späterer Möglichkeit zum Ausstieg in den Kletterparcours auf die Brücke

Waschwagen (10m Waggon)

Obere Etage: Erweiterter Speisewaggon mit Buffetttisch und 30 Sitzplätzen
Untere Etage: WC Damen und Herren
Standort: erster Waggon im Brückenbogen

Tagungswagen und Küche (14m Waggon)

Obere Etage: Tagungsraum mit Bar für ca. 20 Personen
Untere Etage: Küche und Lagerraum

Wellness-Waggon (10m Waggon)

Obere Etage: Whirlpool und Sauna
Untere Etage: Duschen und Umkleiden
Standort: Brückenmitte

Schlafwagen1 (14m Waggon)

mit 2 doppelstöckigen Schlafabteilen a 5 Betten Nr. 1 und 2
Standort: Brückenmitte

Schlafwagen2 (14m Waggon)

mit 2 doppelstöckigen Schlafabteilen a 5 Betten Nr. 3 und 4

Schlafwagen3 (14m Waggon)

mit 2 doppelstöckigen Schlafabteilen a 5 Betten Nr. 5 und 6

Schlafwagen4 (14m Waggon)

mit 2 doppelstöckigen Schlafabteilen a 5 Betten Nr. 7 und 8
Standort: Ende der Brücke auf Linser Seite

Von den Schlafwagen 6 bis 9 gibt es bereits einen fertigen Prototypen, der in Schmilau genau in den Höhenmaßen der Weserbrücke gebaut wurde. Im fast fertigen Zustand kam bereits der NDR und hat einen

Fernsehbericht am 30.04.2011 im Schleswig-Holstein Magazin

darüber gesendet. Die endgültige Fertigstellung des ersten Abteils war dann am 5. Mai 2011 und inzwischen gibt es hiervon einen kleinen Rundgang per Film:



Der Bahnhof Linse


Die hier skizzierte Idee stand schon in dieser Form im Jahre 2001 mit Herrn Bröckel im Raum, als uns von der VEV das damals unter Schwammverdacht stehende und abrissreife Bahnhofsgebäude Linse verkauft wurde. Angedacht und im Bauantrag für den Bhf Linse vorgesehen war schon damals, einen Zug vor das Gebäude zu stellen, den man in der Sommerzeit auf die Weserbrücke fährt und dort betreibt.

Wir haben im Jahre 2001 das Haus erworben und unverzüglich und mit großer Euphorie mit den Umbauarbeiten begonnen. Grob umrissen waren die Bauschritte diese: Schimmelproben, Statik und Bauantrag, ein neues Dach, rundum neue Fenster und Türen, im Obergeschoss und in Teilen des Zwischengeschosses neue Zwischendecken aus Stahlträgern, Trockenlegung des Kellers (das Haus wurde ringsum 3m tief freigebuddelt), elektrischer Anschluss des Gebäudes, Wasseranschluss, Abwasseranschluss sowie Einbau einer Heizung. Allerdings sind die Bauarbeiten dann ins Stocken geraten, nachdem mehr und mehr klar wurde, dass das Gebäude aufgrund fehlender Erreichbarkeit per Draisine und ungeklärter Parkplatzsituation für den Gewerbebetrieb vorerst nicht nutzbar sein wird.

Inzwischen sind die Baugenehmigungen auch erloschen und der Weiterbau ruht bis zu dem Zeitpunkt, da diese Punkte geklärt sind und wieder eine Perspektive für eine gewerbliche Nutzung entsteht. Inzwischen wurden rund EUR 150.000,- in den Bhf Linse investiert.


Die Fahrzeuge


Es sollen ca. 4 Kleindraisinen zum Einsatz kommen und 20 umgebaute und um einen elektrischen Hilfsantrieb erweiterte Wasserfahrräder, mit denen auch stromaufwärts gefahren werden kann. Mit diesen Fahrzeugen kann ein stündlicher Rundparcours angeboten werden.







Zeitplan und Finanzierung

Ein schlüssiger Zeitplan lässt sich erst ab dem Zeitpunkt entwickeln, ab dem die Eigentumsfragen an der Strecke, der Brücke und den Nebenflächen um den Bhf Linse geklärt sind. Wie gesagt, wurde die hier skizzierte Idee ja nun schon seit 10 Jahren durch Umbauten am Bhf Linse verfolgt. Eine Weiterführung der Bauarbeiten ist aber so lange nicht sinnvoll, wie diese Fragen nicht geklärt sind.

Grob veranschlagt könnte man innerhalb eines Jahres "ab Neustart" die Brücke wieder begehbar machen und mit einem oder zwei Waggons einen Präsentationsanfang starten. Im Folgejahr könnten weitere Waggons hinzugefügt und der Betrieb mit Draisinen und Wasserfahrrädern aufgenommen werden. Im 3. Jahr könnte das Gesamtobjekt "Hotelzug" komplettiert werden.


Die Kultur-Bahnhof Bodenwerder GmbH wäre Kaufinteressent des Streckenabschnitts Linse-Hehlen und würde sich um die Instandsetzung des Objekts und um die Verkehrssicherung kümmern. Dazu gehören auch der Bewuchsrückschnitt und die Sicherungsmaßnahmen an der Brücke. Ebenfalls würde die Kultur-Bahnhof Bodenwerder sich verantwortlich zeichnen für die Fortführung der Bauarbeiten am Bhf Linse (so denn eine neue Baugenehmigung erteilt wird).

Der Hotelzug steht derzeit im Eigentum der Erlebnisbahn Ratzeburg, die sich dann für den weiteren Ausbau verantwortlich zeichnen würde und nach Fertigstellung eine Nutzungspacht an dem fertigen Objekt erheben würde.

In einem "Fördercheck" wurde bereits festgestellt, dass eine Unterstützung aus Förderprogrammen nicht (mehr) aussichtsreich ist.

Schmilau, 11.5.2011

Oliver Victor