Strandbad Ratzeburg

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 Konzept

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 Saison 2008

 Aktueller Stand   

 Häufige Fragen

 Touren und Gäste

Konzept

Ursprünglich war das Strandbad zum Verkauf ausgeschrieben, denn man wollte sich der laufenden Kosten entledigten und wollte wieder einen belebten Ort aus der alten Badeanstalt machen. In dem dann ausgeschriebenen Verfahren reichten wir das im folgenden dargestellte Konzept ein, welches eines von 3 ernstzunehmenden Bewerbungen war.

Zunächst bekam den Zuschlag ein Interessent aus Ratzeburg, der eine Wasserski-Anlage dort errichten wollte. Leider kam es dann aber nie zur Vertragsunterzeichnung, weil die Wasserski-Anlage schon im Vorwege mit so vielen Auflagen verbunden wurde, dass der Investor schnell resigniert den Rückzug antrat.

Dann besann man sich wieder den 2. und 3. Plätzen und entschied sich schließlich, uns den Zuschlag für das anliegend befindliche Konzept zu erteilen. Die in diesem Konzept genannten Zahlen und Ausführungen sind inzwischen zwar etwas in die Jahre gekommen, aber dieses Dokument wurde zur Anlage des späteren Pachtvertrags und dieser Vertrag bindet die Entwicklung und Nutzung des Objekts an die hier genannten Ausführungen, weswegen wir es hier gern in der Originalfassung wiedergeben wollen.

Konzeptentwurf
Strandbad Ratzeburg

als Entwicklungsprojekt
aus der Seebadeanstalt





Im Folgenden ist ein Konzept beschrieben zum Ausbau der Seebadeanstalt zu einer Freizeitanlage für unterschiedliche Land- und Wasserfahrzeuge und deren touristische Einbindung in bestehende und neue Angebote.

Konzeptionelle Vorüberlegungen

Die Ratzeburger Seebadeanstalt ist eine traditionsreiche Einrichtung, die schon Generationen von Ratzeburgern begleitet hat. Sie ist umgeben von mehreren touristischen Anlaufpunkten, deren Angebote den Standort zu einer touristischen Kernzone gemacht haben
  • die Ratzeburg-Information
  • die Eisdiele Pelz
  • der nahegelegenen Fischer mit Restauration
  • die Schiffahrt Ratzeburg
  • der Seehof mit Restauration und Hotel
  • die Schirmbar

In der Seebadeanstalt sind schon jetzt einige Anbieter untergebracht, deren Angebote zu dieser Standortbestimmung beitragen:
  • die Töpferei
  • die Drachenboot/Hydrobike/Outriggervermietung der Erlebnisbahn
  • der Kiosk bzw die Kanuvermietung des Kanucenters
  • der Fahrradvermietung von Koech2Rad

Eine für Ratzeburg sinnvolle Perspektive ist der Erhalt und die Weiterentwicklung dieser Einrichtung, verbunden mit dem Ausbau des touristischen Angebots mit Vernetzung der umliegenden Angebote und Anbieter.

Allen Angeboten und Möglichkeiten ist jedoch einschränkend anzumerken, dass sie sehr saisonabhängig sind, d.h. dass an den Wochenenden innerhalb der Saison hier das Leben tobt, während in den Wintermonaten und teilweise auch im Sommer unter der Woche hier kaum Besucher anzutreffen sind. Das ist ein Problem eines jeden Betreibers, der hier ein Angebot schaffen will, weil sich über´s Jahr gesehen nur an wenigen Wochenenden eine wirklich nennenswerte Zahl von Spontangästen anzutreffen ist, die auf solche Angebote reflektieren.

Aktivitäten der Erlebnisbahn

Die Erlebnisbahn Ratzeburg hat sich mit ihren umfangreichen Freizeitangeboten im Laufe der letzten Jahre von einer "ungewöhnlichen Idee" zu einem wesentlichen Tourismusfaktor in der Region entwickelt. In der 7. Saison des Betriebes haben über 4500 Gästegruppen eine Tour angefragt, von denen 3700 Gruppen mit insgesamt 41000 Gästen realisiert werden konnten. Die restlichen 800 Gruppen (ca. 8800 Gäste) konnten aufgrund des Preisgefüges oder aufgrund terminlicher Engpässe nicht realisiert werden.
Insgesamt waren damit in den vergangenen Jahren mehr als 160.000 Besucher auf den Bahnhöfen Ratzeburg, Schmilau und Hollenbek zu Gast - mehr als der Kreis Herzogtum Lauenburg Einwohner hat.

Im bundesweiten Vergleich hat die Erlebnisbahn Ratzeburg sich vom zweitältesten zum zweitgrößten Betrieb der inzwischen 18 deutschen Draisinenbetriebe entwickelt mit einem Marktanteil von immerhin 20% an allen Draisinenvermietung Deutschlands. Und dies, obwohl die räumliche Größe der Strecke und die baulichen Möglichkeiten im Vergleich zu den Mitbewerbern ausgesprochen bescheiden ist.

Viele -auch große- andere Betriebe, die zumeist von den Landkreisen und Kommunen initiiert wurden und bis heute betrieben werden orientieren sich inhaltlich und äußerlich am "Vorbild Ratzeburg", welches darüberhinaus die ganz große Sonderstellung einnimmt, komplett in privatem Besitz und privater Regie betrieben zu werden. Etliche Betriebe haben von uns Fahrzeuge erworben und Ideen erfolgreich kopiert. Die Draisine erlebt in Deutschland geradezu einen Boom - allein im kommenden Jahr werden wieder 3 neue Betriebe eröffnen.

Zurück zur Situation vor Ort. Die Nachfrage auf der Strecke Ratzeburg-Hollenbek ist groß und mit zunehmend steigendem Bekanntheitsgrad aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit auch stetig wachsend, jedoch sind die Kapazitäten auf der vergleichsweise kurzen Strecke begrenzt. Eine weitere Ausdehnung der Fahrzeugkapazitäten erscheint angesichts der Andrangsprobleme auf den Bahnhöfen -speziell in Schmilau- derzeit nicht sinnvoll. Schon jetzt werden die Möglichkeiten der Kombibuchungen mit Anbietern der Region gut genutzt, sei es die Tagung in der Farchauer Mühle, der Nachmittagsausflug auf dem Personenfahrgastschiff, sowie die geführten Dom- und Stadtführungen sind gern gewählte Programmbausteine eines von uns zusammengestellten Draisinentagesprogramms für unsere Gäste. Da wir unter unseren Gästen überdurchschnittlich viele "Wiederholungstäter" haben, wäre es aus touristischer Sicht sinnvoll, der stetig wachsenden Nachfrage rechtzeitig auch ein geeignetes neues Angebot entgegenzustellen.

Touristische Bestandsaufnahme

Die Erlebnisbahn wirbt mit Angeboten "zu Land, zu Wasser und auf der Schiene", wobei dazu folgende Angebote zählen:

Standort Fahrzeug Kapazität
pro Tag
 
Ratzeburg-Bhf Kleindraisinen 14 Fahrzeuge x 6 Personen x 4 Touren = 336
Ratzeburg-Bhf Tretroller 24 Fahrzeuge = 24
RZ-Bhf und Schmilau 26er Tourenräder 77 Fahrzeuge = 77
RZ-Bhf und Schmilau 28er Tandems 5 Fahrzeuge x 2 Personen = 10
Ratzeburg-See Drachenboote 3 Fahrzeuge x 21 bzw. 11 Personen x 4 Touren/Tag = 212
Ratzeburg-See Outriggerboot 1 Fahrzeug x 6 Personen x 4 Touren/Tag = 24
Ratzeburg-See Hydrobike Wasserfahrrad 10 Fahrzeuge x 4 Touren/Tag = 40
Schmilau Großdraisinen 12 Fahrzeuge x 12 Personen x 2 Touren/Tag = 288
Schmilau Fahrraddraisinen 3 Fahrzeuge x 4 Personen x 2 Touren/Tag = 24
Schmilau Konferenzfahrräder 15 Fahrzeuge x 6 Personen x 4 Touren/Tag = 360
Schmilau 4cycle Fahrräder 4 Fahrzeuge x 4 Personen x 2 Touren/Tag = 32
Hollenbek Großdraisinen 4 Fahrzeuge x 12 Personen x 2 Touren/Tag = 96
Hollenbek Kinderfahrräder "Chopper" 30 Fahrzeuge = 30

Gesamt

= 1553

Diese Kapazitätsberechnungen sind in der Realität nicht erreichbar, weil teilweise bewußt Ersatzfahrzeuge bereitgehalten werden müssen und weil an vollen Tagen nicht alle Angebote überschneidungsfrei buchbar sind. Der Zustand "ausgebucht" ist in aller Regel bei etwas mehr als der Hälfte, also bei ca. 800 Personen erreicht. Hinzu kommt, dass diese Fahrangebote nicht einzeln genutzt werden. So hatte die 3-Muskel-Tour beispielsweise 12000 Gäste im vergangenen Jahr, die immer gleich das Paket aus "Kleindraisine + Konferenzrad + Drachenboot + Roller" (eben die 3-Muskel Tour) gebucht haben. Da versteht es sich von selbst, dass solche Paketbuchungen Vorrang haben und z.B. keine Buchungen von Einzelelementen angenommen werden in einer Zeitschiene, in der 3-Muskeltouren möglich wären.

Die wirklich voll gebuchten Tage -in der Regel die Samstage in der Hochsaison- lassen somit auch kaum oder keine Spielräume mehr für spontane Gäste. Das ist aus ökonomischer Sicht auch nicht sinnvoll, diese Spielräume vorzuhalten, wenn genügend Buchungen vorliegen um die Kapazitäten sicher zu füllen.

Aber diese Darstellung zeigt auch, dass bei 180 Saisontagen rein rechnerisch noch gewaltiges Gästepotenzial steckt und dass weit mehr als 40000 Gäste jährlich die Aktivitäten buchen könnten. Im Jahr 2005 hatten wir 15000 Gäste, die ihre Tour "ab Ratzeburg" gestartet haben (Vorjahr: 9500 Gäste). Für die Anreise am Bahnhof Ratzeburg gibt es keinerlei Verkehrsprobleme. Bus- und Pkw-Stellplätze sind ausreichend vorhanden, ÖPNV-Anbindung ist gegeben. Die Möglichkeiten, Angebot und Anreise in einem Ticket anzubieten, scheinen noch lange nicht ausgeschöpft. Die Erfahrungen mit der Hamburger Metropolcard hat gezeigt, dass hier großes Interesse besteht. Bei der Metropolcard darf der Gast drei Aktivitäten aus Hamburg und dem Hamburger Umland inkl. freier ÖPNV-Anreise zu einem Pauschalpreis in Anspruch nehmen. Die Erlebnisbahn bietet in diesem Rahmen 3 Angebote an und konkurriert damit mit ca. 100 weiteren Angeboten, mit Schiffahrten nach Helgoland, Hafenrundfahrten und Tierparkbesuchen. In diesem Jahr konnte die Erlebnisbahn im Sommer einen Marktanteil von 2.5% aller Metropol-Angebote erzielen und wurde damit Top-Seller-Ausflugsziel für Schleswig-Holstein.

Ratzeburg bietet eine Menge an Möglichkeiten, mehr Gäste aufzunehmen und in die zahlreichen vorhandenen Attraktionen zu verteilen. Allein schon aus diesem Aspekt und auch aufgrund der Tatsache, dass die Berechnungsgrundlage der Gewerbesteueraufteilung unseres Betriebes am Gästeankunftsort berechnet wird, sollte für die Stadt Ratzeburg ein gewichtiger Anreiz sein, dieses vorhandene Potenzial nach Ratzeburg zu holen.

Die Vision des Strandbades Ratzeburg

Absicht dieser Bewerbung ist der Wunsch, aus der ehemaligen einfachen Seebadeanstalt ein modernes Strandbad zu machen, welches mit einer Vielzahl von Attraktionen an und auf dem Wasser lockt und welches den Gästen ein gewisses Urlaubsflair mit "Strand und mehr" vermittelt. Für die Erlebnisbahn soll dies gleichzeitig ein neues Standbein werden, indem mit Großspielgeräten ein fester Punkt bespielt wird und sich daraus neue Möglichkeiten ergeben, auf regionalen Stadtfesten und Veranstaltungen (HHer Hafengeburtstag, Kieler Woche) aufzutreten, was widerum in Rückkopplung einen stattlichen Werbeeffekt erzielen und widerum eine touristische Belebung erzielen wird.

Insofern unterscheidet sich diese Bewerbung deutlich von den Vorstellungen unserer Bewerbung vor 2 Jahren, als es noch Programm war, einen Seebahnhof mit Waggons und einer Kopie des Bahnhofsgeschehens ans Wasser zu bringen. Wir nehmen nunmehr davon Abstand und entwickeln die Sache dahin, Wasser und Strand und den See mehr in den Mittelpunkt der Aktivitäten zu bringen. Die Erfahrungen der letzten 2 Jahre hat gezeigt, dass dies durchaus eine sinnvolle Erweiterung ist und dass die Gäste nach solchen ausgearbeiteten Angeboten suchen.

Festes Rückgrat der Strandbad-Angebote werden zunächst die gebuchten Touren der Erlebnisbahn bleiben und es soll versucht werden, die Gäste verstärkt von der Draisine nach Ratzeburg umzubuchen. Daneben wird aber genug Freiraum bleiben, mit einer dauerhaften personellen Besetzung die klassische spontane Klientel an den Wochenenden zu bedienen - und dies weit abwechslungsreicher als zuvor. Nach unseren Vorstellung kann sich der Standort so zu einem eigenständig interessanten Angebot entwickeln, welcher neue Akzente in der Region setzt.

Konkrete Angebote

Das Strandbad soll ein eigenes Gesicht erhalten und soll neue Möglichkeiten unter dem Motto "Strandspiele" bieten. Erfahrene und ausgebildete Sportanimateure sollen hier Ihren Arbeitsplatz haben und sollen sportliche Aktivitäten beaufsichtigen und begleiten.





Bootsverleih

Der gesamte Bootsbereich ist hinter dem Gebäude gut aufgehoben. Ggf. müssen hier noch Flächenfragen geregelt werden, da die Grundstücksgrenze offensichtlich neu eingemessen werden muss. Aber grundlegend lassen sich die Fahrzeuge nachts dort mit einfachen Mitteln lagern und verschließen. Für eine dauerhafte Überwinterung wäre ein Container wünschenswert, der dort für niemanden sichtbar wäre.


Folgende Boote und Bootsklassen sollen zum Einsatz kommen:



Drachenboote haben sich mittlerweile auf dem Ratzeburger See fest etabliert und sind für Mannschaftsausfahrten der Sportvereine und Bürogemeinschaften ein ideales Ausflugsziel. Drachenbootfahrten erleben derzeit deutschlandweit einen wahren Boom.


Hydrobikes sind die nicht weniger interessante Alternative für Einzelreisende, Familien und Kleingruppen. Der Hydrobikeverleih ist noch deutlich unterentwickelt. Obwohl die "Stadtumradelung der Inselstadt Ratzeburg" und die "2-Seen-sehen-Tour" zu den schönsten Angeboten der Erlebnisbahn gehört, hat es hier bisher kaum nennenswerte Gästezahlen gegeben.


Daneben gibt es eine Reihe von Spezialbooten, die es sich anzubieten lohnt. Der Outrigger z.B., ein Bootstyp nach polynesischem Vorbild, ist ein sehr sicheres Fahrzeug - allerdings nicht ganz einfach zu fahren, da es mit dem Ausleger schwierig ist, geradeaus zu fahren. Viele Gruppen hatten damit bei uns schon ihren Spaß.


Ebenso gibt es noch eine Reihe anderer Bootskonzepte, die für die einzelnen Zielgruppenabdeckungen wichtig sind. Kajaks oder Trampofoils z.B. eignen sich eher für sportliche und nicht wasserscheue Klientel.






Als nette Ergänzung zu den Booten könnten im Strandbad auch die Vermietung von Schwimmschuhen attraktiv sein. Wer nicht mit dem Fahrrad über´s Wasser fahren will, der muß eben laufen :-)


Badebereich

Der Badebereich kann an der angestammten Stelle verbleiben, denn der Platz ist gut von der Caféterrasse aus einsichtig und bietet kurze Wege zu den WCs. Um das Strandareal etwas "aufzuhübschen", bietet es sich an, einige (wenige) Strandkörbe dort aufzustellen.


Spielebereich

Im hinteren Bereich können die verschiedenen Strandspiele installiert werden. Die sind der eigentliche neue Eyecatcher und werden viele Eisbesucher dazu bringen, neugierig den Weg in diese Richtung einzuschlagen.


Folgende Spiele sind denkbar:



Im Bereich vor dem Volleyballfeld läßt sich eine Highjumping-Anlage vorsehen. Beim Highjumping werden die Teilnehmer an ein Gummiseil gespannt und können damit gefahrlos auf einem Trampolin bis zu 8m hohe Sprünge machen. Zuschauer werden von der Anlage und der davon ausgehenden Bewegung magisch angezogen.
Als Springer genießt man (neben dem Kick) den kurzen Ausblick aus luftiger Höhe. Es gibt meistens mehrere Trampoline in einer Anlage, die von einer Aufsichtsperson betreut werden.


Der Megaball ist ein doppelwandig aufgeblasener großer Luftball, durch den man durch einen Kanal einsteigen und darin Purzelbäume schlagen kann. Der Ball rollt nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser, was auch lustigerweise für "Wasserballspiele mit Person im Ball" genutzt werden kann.


Der Astrotrainer ist ein Selbsterfahrungsspiel, bei dem der Spieler um alle drei Achsen gedreht wird. So manchem wird dabei mulmig im Magen, so manchem anderen schon beim Zuschauen...

Diese Spiele sind typische Stadtfestattraktionen, die aber so oder so ähnlich mit einem dauerhaften Platz auch dauerhaft Tagesgäste anziehen werden. Diese Spiele können auch nicht kostenlos angeboten werden. Denkbar ist ein bargeldloses System mit z.B. Muscheln als Währung, bei dem nicht nur die Spiele, sondern auch die Zuschauer ein Getränk (und später auch das Eis von Pelz) mit Muscheln bezahlen können. Die Muschelkette mit 10 Zahlungseinheiten erhält man im Büro und kann diese nach der Heimkehr vom Strandbad auch an Freunde weitergeben, damit diese die Muscheln bei ihrem nächsten Besuch aufbrauchen können.


Neben den "entgelt"-pflichtigen Spielen sollen aber auch Möglichkeiten für unentgeltlichen Spaß nicht fehlen. Bocchia, Beachvolleyball und eine riesige zum Wasser hingewandte Tarzanschaukel sind solche Spiele, die den Strand beleben können.


Auf dem See könnte ein Wassertrampolin die Badestelle attraktiver machen. Parallel dazu könnte der Schwimmponton mit der Rutsche zur "Pirateninsel" umfunktioniert werden, die von den "Inselinhabern" verteidigt wird, indem sie mit einer fest installierten Handhebelwasserpumpe und einem Feuerwehrschlauch die Angreifer mittels Wasserstrahl abwehren.


Bislang ohne Vorbild ist ein Kletterparcours, der im Wasser aufgebaut wird und dessen Schwierigkeitsgrad so bemessen ist, dass er nur durch Ins-Wasser-fallen beendet werden kann. Solche und kleine andere Ideen machen zwar einen Riesenspaß, es bedarf jedoch eines dafür Zuständigen, der die Geräte beaufsichtigt, wartet und instandhält.

Und es wird auch unumgänglich sein, die Kosten für diese kostenlosen Attraktionen auf die Gastronomie umzulegen. Das sollte aber bei der zu erwartenden Belebung des Platzes ein funktionierendes Konzept sein.



Fahrradverleih

Neben den teils skurrilen Attraktionen der Wasserspiele und Boote gilt es aber auch, den ganz normalen Gast weiterhin mit Fahrrädern zu bedienen. Unsere Gäste nehmen das Fahrrad weniger als Verleihobjekt wahr, sondern als einfachstes Fortbewegungsmittel zwischen den verschiedenen nicht anderweitig vernetzten Stationen. Damit konkurriert z.B. die Überfahrt mit dem Rad von Ratzeburg nach Schmilau eher mit dem Taxi oder dem Fußmarsch, als mit anderen Fahrradverleihen.

Die Erlebnisbahn verfügt derzeit über 117 Fahrräder bzw. Fahrradplätze in Form von Tourenrädern, Tandems und Chopperfahrrädern. Diese Räder befinden sich derzeit noch gleichermaßen verteilt an den einzelnen Stationen in Ratzeburg, Schmilau und Hollenbek. Eine Vermietung am Strandbad wäre zwingend erforderlich.


Das Haus

Die Nutzung des Hauses ist in der nebenstehenden Zeichnung nach verschiedenen Farben aufgeteilt worden.

Beginnen wir seeseitig: Die ehemaligen DLRG-Räume bzw. der Kiosk werden zum Verleihbüro für Boots- und Strandartikel. Hinten bei den Booten sind die Lagerräume für Schwimmwesten, Packtaschen und Paddel. Vorne finden sich die Räume mit Fahrrädern und Strandgeräten.

In dem davorliegenden Bereich soll ein kleiner Anbau errichtet werden, der eine Dachterrasse als stilistisches Element herausstellt. Diese Dachterrasse ist über eine Treppe erreichbar und bietet im Erdgeschoss zunächst mal einen vergrößerten regengeschützten aber offenen Gastraum. Tagsüber ist dies der Ort, an dem die Schattenplätze vor dem Kiosk sind, abends können hier die Strandmöbel untergestellt und mit einem Rollgitter eingeschlossen werden. Desweiteren befindet sich in diesem Areal ein rollstuhlgerechtes WC und eine Dusche für die Übernachtungsgäste (dazu später mehr).

Küche und Kiosk gehen nahtlos ineinander über. Eine Tür zur hinteren Hausseite erlaubt es, auf einen Lagercontainer zurückzugreifen. Für das Küchenpersonal gibt es einen Umkleideraum und ein eigenes WC.

Die öffentlichen Toiletten werden nicht in der vollen Tiefe des Raumes angeordnet. Im Vergleich zur ehemaligen Anordnung fallen die Umkleiden weg und werden im Außenbereich als Stellwände errichtet, die abends oder nach der Saison wieder weggestellt werden können.

Für das Haupthaus gibt es unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Aufgrund der zentralen Lage würde es sich anbieten, hier ein Buchungsbüro zu unterhalten und gleichzeitig eine Info für touristische Belange einzurichten. Damit wäre auch an wetterschlechten Tagen und außerhalb der Saison eine dauerhafte Besetzung des Strandbades sichergestellt. In dem länglichen Anbau könnte ein Verkaufsgeschäft z.B. für Souvenirsartikel oder Outdoorartikel (Packtaschen, Kocher, Drachen, Postkarten) entstehen. Denkbar ist aber auch, aus Tradition die Töpferei dort zu belassen.

Im Obergeschoß ist zunächst mal die Dachterrasse über die Zugangstreppe erreichbar. Dies wird im Sommer der begehrteste Sitzplatz sein, von dem aus man ein guten Überblick über den Strand und über spielende Kinden, aber auch über den See hat.

Es ist auch denkbar, diese Terrasse als Bühne für abendliche Veranstaltungen zu nutzen oder als Moderationsplattform für angeleitete Spiele oder Wettbewerbe.

Das Dach des Hauses soll zu einer einfachen Gruppenunterkunft werden, quasi zum Strandhotel in dem man unterm Reetdach auf Sand übernachtet, so wie man im Heuhotel auf Heu schläft. Biwaker und Kanufernwanderer können diese Unterkunft nutzen und können auf ihrem Weg von der Ostsee zum Schaalsee hier Station machen und einen Abend in Ratzeburg verbringen.


Gastronomische Überlegungen


Die Küche soll einerseits eine Möglichkeit der Spontanverköstigung bieten (z.B. Hotdog auf die Hand), andererseits sollen aber auch gebuchte Gruppen nach einem eigenen Stil verköstigt werden. Schön wäre ein asiatisches Motto bei dem sich jeder seine Zutaten vom Büffet selbst zusammenstellt und dann der Köchin das Essen auf die Wok-Pfanne gibt, die es in 1 min fertigbrät und es anschließend in einer großen Muschel (statt Teller) serviert.

Als Getränke bietet sich frisch gepresster Obstsaft vermixt mit Müsli und Keimlingen an, die auch Badegäste als Energy-Drink sehr schätzen werden.


Zusammenfassung

Insgesamt soll eine spielerische Anlage errichtet werden -ähnlich dem Erlebnisbahnhof in Schmilau- mit kurzweiligen Kleinangeboten für Stundengäste, um deren Neugier für eine "richtige Ausflugsbuchung" zu wecken. Mit diesem Angebot öffnen wir ein neues Feld für Aktivitäten, die den See und die Insellage der Stadt Ratzeburg in den Mittelpunkt rücken und die dabei "Lust auf Urlaub" machen.



Schmilau, den 26.10.2005
Erlebnisbahn Ratzeburg GmbH
Oliver Victor